Ritual gleich Ritual?

Ist es nicht vollkommen egal, wie ein Ritual durchgeführt wird? – Ab und an hat man diese Stimmen, die sagen: Ist doch eh alles Humbuck. Bei mir hat sowas noch nie gewirkt

Wenn man dann nachfragt, was sie getan haben, wie sie sich und den Raum vorbereitet haben und wie viel Zeit sie sich genommen haben, wundere ich mich nicht mehr, dass es nicht funktioniert.

Also ist ein Ritual einfach etwas, was man zwischendurch durchführen kann, oder sollte man sich Zeit nehmen? Was ist ein Ritual? Wo fängt ein Ritual an und wo hört es auf?

Wer morgens als Erstes seine Zigarette oder den Kaffee braucht nach dem Aufstehen, führt in dem Sinne schon ein Ritual aus, denn im Grund fängt es da schon an. Regelmäßigkeit, Routinen, alles, was uns freudig in den Tag starten lässt, ist im Grunde schon eine Art Ritual, warum daraus also nicht ein richtiges Ritual machen?

Statt morgens den Kaffe hinunterzustürzen, könnte man ihn zelebrieren und sich Zeit nehmen. Egal ob man den ersten Kaffee Zuhause oder auf der Arbeit trinkt, einfach eine kleine Manifestation hineinfließen lassen und Zimt darüberstreuen, 3x, 6x oder 9x umrühren, mit dem Löffel 3x leicht an den Rand klopfen und dabei stumm oder laut sagen „So sei es.“ Dies ist zum Beispiel ein Ritual, dass man täglich durchführen kann.

In manchen Kulturen ist es Brauch, zum ersten eines Monats Salz unter die Fußmatte zu streuen. Salz hat seit jeher eine Schutzfunktion und wird daher oft für rituelle Zwecke eingesetzt. Sei es, um einen Schutzkreis zu ziehen, oder um die Wohnung/das Haus zu schützen. Auch dies ist ein Ritual, dass man regelmäßig in seinen Alltag integrieren kann.

Zu Vollmond, Neumond, Portaltagen oder anderen bestimmten Tagen im Jahr kann man kleine und größere Rituale durchführen. Was ist dabei zu beachten?

Bei den kleinen Ritualen, auf jeden Fall Regelmäßigkeit und die passende Mondphase. Aber auch bei den größeren Ritualen ist der richtige Zeitpunkt zu beachten. Hin und wieder sollte man dabei auch auf den Tag und den Monat achten, je nachdem welchen Zweck man im Sinne hat. Abnehmender Mond eignet sich für alles, was sich lösen soll oder was man Fernhalten möchte. Diese Phase beginnt mit dem Vollmond und endet mit dem Neumond.
Der zunehmende Mond eignet sich für alles, was man in sein Leben ziehen oder verstärken möchte. Diese Phase beginnt mit dem Neumond und endet mit dem Vollmond.

Es gibt in jedem Monat besondere Feiertage, wie Lamas (01.08.), Mabon (22.09.-24.09.), Samhain (31.10), um nur ein paar zu nennen. Das ganze Jahr über verteilt gibt es Protaltage, also Tage, an denen der Schleier besonders durchlässig ist. Hat man ein bestimmtes Anliegen, eignen sich diese besonders gut für bestimmte Zauber. Besonders die Jahreskreisfeste sind sehr energetisch, nochmal mehr, wenn man an diesen Tagen ein Ritual mit anderen Magie praktizierenden abhält.

Aber wir kommen von der Frage ab, was zu beachten ist.

Man sollte seine Wohnung/sein Haus und sich selbst regelmäßig von negativer Energien befreien. (Zum energetischen Reinigen und Räuchern gibt es bereits einen Beitrag). Besonders vor einem etwas größeren Ritual sollte man sich die Zeit nehmen, sich mit einem Bad oder eine Dusche von negativen Energien zu befreien. Der Raum, in dem das Ritual ausgeführt wird, sollte einmal mit Palo Santo Holz, Salbei oder Weihrauch ausgeräuchert worden sein. Bitte sich selbst dabei nicht vergessen. Auch sollte die Umgebung aufgeräumt und sauber sein.

Vielleicht unternimmt man noch eine kleine Meditationsreise. Diese muss nicht länger als 10 min. andauern.  Es sollte für eine ruhige und angenehme Umgebung gesorgt werden. Ritualkerzen mit einer Intention passend zur Kerze anzünden.

Toilettengänge sollten auf jeden Fall vor dem Ritual und Entzünden der Kerze gemacht werden, da Ritualkerzen zur Sicherheit immer im Blick behalten werden müssen. Zum einen liegt das daran, dass man sich selbst und den Energien Respekt erweist, zum anderen sind Ritualkerzen keine gewöhnlichen Kerzen, die ruhig vor sich hin brennen über mehrere Stunden. Stimmen die Energien und die Intention können Ritualkerzen innerhalb weniger Minuten bereits abgebrannt sein, da diese eine nicht zu unterschätzende Flamme erzeugen.

Darum ist es besonders wichtig, dass bei Kerzenritualen eine nicht brennbare Unterlage verwendet wird und leicht entflammbare Materialien aus der Umgebung entfernt werden.

Wir merken bereits, ein Ritual ist nicht gleich Ritual. Wir haben kleine Routinen, die wir täglich oder monatlich in unseren Alltag integrieren können und Rituale, die passend zur Jahreszeit sein können.

Es gibt „schnelle“ Zauber und Zauber, die ihre Zeit benötigen.

In allem haben fast alle Zauber aber etwas gemeinsam: Ist das Ritual beendet, die Überreste innerhalb von 3 Tagen nehmen und vergraben oder in fließendem Gewässer geben. Ist dies erfolgt, heißt es vergessen. Nicht mehr daran denken und dem Universum, bzw. den Energien vertrauen, dass alles so kommt wie erhofft. Wundert euch nicht, wenn das Universum einen gewissen Hang zur Komik hat. Es kommt wirklich, wie es kommen soll. Manchmal muss man nur einen kleinen Umweg machen.