Julfest - Wintersonnenwende - Weihnachten
Fangen wir, da das Julfest im Grunde das erste Fest der Jahreskreisfeste ist, einmal ganz am Anfang an.
Es gibt die Big 8 Feste. Die großen 8 Jahreskreisfeste werden in 4 Mondfeste und 4 Sonnenfeste aufgeteilt. Die Mondfeste richten sich, wie der Name schon sagt, an die Mondphase und haben im Jahr keinen festen Termin. Anders sieht es mit den Sonnenfesten aus. Diese richten sich an den Stand der Sonne und haben einen fixen Termin.
Das Julfest, ist das Fest der Wiedergeburt und der Tag bzw. die Nacht der Wintersonnenwende. Das Fest wird jedes Jahr am 21.12. gefeiert. Am Tag der Wintersonnenwende haben wir die längste Nacht und den kürzesten Tag. Ab diesem Tag werden die Tage wieder länger. Astrologisch gesehen, neigt sich unsere Nordhalbkugel wieder mehr der Sonne zu. Am Anfang merken wir noch nicht viel davon.
Für uns Hexen bedeutet es, dass die „schwarze“ Mutter wieder das Licht gebärt. Das Licht, das im Laufe der kommenden Wochen und Monate immer mehr an Kraft gewinnt und unsere Nacht zum Leben erwecken wird.
Das Julfest und die Wintersonnenwende sind wohl die ältesten Bräuche, die begangen wurden. Früher sicherlich unter einem anderen Namen. Denn auch die Griechen und Römer feierten diesen Tag. Viele Bräuche, die auch heute noch zelebriert werden, führen in diese Zeit zurück. Zum Beispiel der Tannenbaum und das Tannengrün, womit alles geschmückt wird.
Die Häuser wurden früher mit Immergrün geschmückt. Das waren Zweige der Tannen und Fichten. Und auch der Adventskranz und Kalender haben ihren Ursprung wahrscheinlich im Jahreskreisfest. Natürlich hat sich mittlerweile vieles ins Moderne angepasst. Doch früher, färbte man und stellte man Kerze auf, um die Tage zum Julfest zu „zählen“ und die Dunkelheit zu vertreiben.
Ein Brauch am 21.12. war wohl, dass man sämtliches Licht löschte. Selbst das Feuer im „Ofen“, der zum Kochen, Backen und Erwärmen des Hauses genutzt wurde, wurde gelöscht. Man wurde sich der vollkommen Dunkelheit und Gefahren bewusst, die es ohne das Licht und Feuer überall gab. Dann nach einigen Minuten wurde die erste Flamme wieder entzündet und man dankte dem Licht für seine Rückkehr. Die erste Flamme symbolisierte das wiedergeborene Licht.
Unser Weihnachten könnte auf das Julfest, das auch Odinsfest genannt wurde, zurückzuführen sein. Odin beschenkte und belohnte die Fleißigen und bestrafte den Faulen. Doch der christianisierte „Weihnachtsmann“ hat seinen Ursprung in der heutigen Türkei. Im 4. Jhd. lebte der Bischof von Myra, einer Stadt in der Türkei. Es heißt, er habe all sein Vermögen an die Armen und Bedürftigen verschenkt. Er starb wohl an der Mittelmeerküste am 6.12.343.
Allerdings das Aussehen des Weihnachtsmannes, ein netter älterer Herr mit weißem Rauschebart und Knubbelnase, ist eine verhältnismäßige junge Darstellung. Sie stammt von dem Cartoonist und Grafiker Haddon Sundblom und wurde für die große Getränkemarke Coca-Cola erstellt. Mit dem Bischof aus dem 4. Jhd. hat diese Symbolik nichts zu tun.
Sogar Rudolf, bzw. das Symbol des Rentier/Hirsch, könnte auf eine alte Gottheit zurückzuführen sein. Der Vegetationsgott Cernunnos oder Herne, war ein Gott in Form eines Hirsches und galt als Beschützer der Wälder. Der Hirsch gilt als Symbol des ewigen Zyklus; Leben, Tod, Wiedergeburt. Herne stammt wahrscheinlich aus dem alten Britannien und beschützte die Wälder und seine Bewohner dort.
Selbst der fliegende Schlitten hat sein Ursprung im alten Glauben der Menschen. Die gefürchtete Wilde Jagd. Veranstaltet von Odin und Hulda, oder auch Hel genannt, und Frau Precht. Wobei der Begriff Wilde Jagd aus der Ausgabe Deutsche Mythologie von 1835 stammt. Zog die Wilde Jagd am dunklen Himmel auf, wurde sie als schlechtes Omen gedeutet und war sehr gefürchtet.
Bei dieser Jagd ritten Odin, Huldra und Frau Precht zusammen mit den Seelen Verstorbener, Naturgeistern und Dämonen. Man glaubte, dass die Wilder Jagd zwischen dem 25.12. und 06.01 stattfand. Frauen und Kinder verließen in dieser Zeit bei Sonnenuntergang das Haus nicht mehr. Die Angst war zu groß, dass sie geraubt und verschleppt wurden von den Mitgliedern der wilden Jagd. Ein weiterer Brauch, der sich bis heute hält, ist, dass man in dieser Zeit keine Wäsche aufhängt, damit sich die Geister, Seelen und Dämonen nicht in der Kleidung verfangen.
Doch nun langsam schweifen wir weit, weit ab. Diese Zeit ist einfach unglaublich und es gibt so viele Bräuche und Feste, die einen deutlich älteren Ursprung haben, als das Christenreich.
Das Julfest und die Wintersonnenwende hatten einen hohen Stellenwert, natürlich musste auch dieses Fest christianisiert werden. Aus dem 21.12 als Feiertag wurde der 24.12/25.12/26.12, die Geburt Jesus von Nazaret, Jesus Christi.
Welche Art von Ritualen kann man am 21.12. und den anderen Tagen machen?
Als erstes Räuchern und seine Wohnung/sein Hause energetisch reinigen.
Man kann das Licht vollständig ausschalten und sich wie früher auf die Dunkelheit besinnen, um das Licht voller Freude zurückzuholen. In diesem Zuge kann eine weiße Jahreskreisfest-Kerze entzündet und geweiht werden. Das ist eine Kerze, die auf dem Schrein oder Altar steht und nur zu den 8 großen Festen entzündet wird.
Man kann die Tarotkarten befragen, meditieren und zur inneren Einsicht übergehen
Was besonders beliebt, bzw. immer beliebter wird, sind wohl die Vorbereitungen für die Rauhnächte. Doch nun auch auf die Rauhnächte einzugehen sprengt langsam aber sicher den Rahmen für diesen Blogbeitrag. Wer mehr über die Rauhnächte und ihren Ursprung lesen möchte, findet auf meiner Seite auch einen Betrag mit „Rauhnächte – Die Nächte der 13 Wünsche“